Sonntag, 5. August 2012

Meine erste Woche

Hallo ihr Lieben,
zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich einen Blog schreiben will, aber ich habe in der ersten Woche so viele liebe, interessierte und aufmunternde Nachrichten bekommen, auf die ich alle Antworten will, dass ich vereinfacht einfach einen Blog schreibe und jeder der mag, kann mir und meinen Erfahrungen in Südafrika folgen.
Ich bin gut angekommen, hatte einen recht angenehmen Flug und wurde erfolgreich vom Flughafen abgeholt. Aber das ist ja eigentlich relativ unwichtig. Wichtig ist nur, dass ich leider feststellen musste, dass der südafrikanische Winter wirklich kalt sein kann! Heizungen gibt es nicht und ein dicker Pullover mehr wäre gut gewesen, aber es gibt "Mr Price" - alles was du willst zu günstigen Preisen :)

Toevlug: Haus von Sarah
Zunächst versuche ich mal, euch das Kinderheim ein bisschen näher zu bringen. Das Kinderheim besteht aus 7 Häusern, in denen jeweils 12 bis 30 Kinder mit einer Housemother leben. Es gibt ein Office Gebäude, eine Laundry, eine Klinik und ein oder zwei Gebäude, wo die Mitarbeiter leben (aus der Laundry, Küche und die "helfenden Hände", wie ich sie nenne). Der Direktor des Heims Pieter lebt mit seiner Familie ebenfalls auf dem Gelände und dann gibt es noch das Haus von Aunty Sarah. Aunty Sarah lebt mit ihrer Tochter und deren Tochter und mit den Volunteers, also im Moment mir. Es gibt zwei Räume, in denen die Volunteers leben, in denen ich mich also momentan noch alleine breit machen kann. Denn bis nächste Woche Montag bin ich noch alleine hier. Ich hab ein Bad für mich (in dem ich schon zum ersten Mal zur Spinnenmörderin wurde) und nutze die Küche von Sarah mit.
Also ich bin hier Aunty Nora und werde sehr neugierig beäugt. Es ist sehr auffällig und interessant, wie verschieden die Kinder sind und reagieren. Manche grüßen schüchtern, andere wollen einen am liebsten für sich alleine haben und wieder andere sind extreeem freundlich (man könnte von einer Schleimspur sprechen, die auch noch schnell verschwinden wird). Mein größtes Problem mit den Kindern ist, dass ich mir die meisten Namen echt nicht merken, geschweige denn sie aussprechen kann. Die meisten haben nämlich Zulu-Namen, die echte Zungenbrecher sind. Es gibt nur 4 weiße Kinder hier, denen ich aber noch nicht über den Weg gelaufen bin. Ansonsten arbeiten hier einige weiße afrikaans Leute. Aber jeder spricht Englisch und das eigentlich ziemlich gut. 

Spielplatz
Mein Tagesablauf sieht so aus, dass ich morgens um 7 Uhr die "toddlers" zur Vorschule bringe. Also kleine süße Schockobabys zwischen 3 und 6 :) Sie sind wirklich sehr süß und vor allem die drei jüngsten freuen sich immer total, wenn sie mich sehen und umarmen mich und wollen immer über meine Haare streichen. um 7.30 Uhr ist "Meeting", an dem alle Housemothers teilnehmen und die Dinge für den Tag besprochen werden. Danach habe ich erst mal bis 12 Uhr frei. Die Zeit habe ich letzte Woche zum schlafen genutzt und habe mit von Goodness die Stadt zeigen lassen. Goodness ist aus Pietermaritzburg und arbeitet hier seit Juni freiwillig, ab morgen ist sie allerdings ebenfalls Housemother, weil eine sich einfach aus dem Staub gemacht hat.
Die "Stadt" ist sehr klein und hat einfach ein paar Geschäfte. Ich werde auch mal ein paar Fotos machen, aber es gibt eigentlich nichts aufregendes. Aber es gibt Palmen üüüberall :)
Um 12 Uhr hole ich die toddlers wieder ab und gehe danach in eins der Häuser (ich bin immer drei Tage in einem Haus und wechsle dann in ein anderes), helfe dort ein wenig und bekomme Essen. Mittags gibt es immer "Brot" (=helles ungetoastetes Toast) mit Peanutbutter und Golden Syrup - klingt komisch, ist aber lecker! Ab 13.30 Uhr habe "study time". Das bedeutet, dass ich verschiedene Kinder in verschiedenen Klassen habe, denen ich bei ihren Hausaufgaben und beim lernen helfe. Momentan habe ich 3 aus der Vorschule, mit denen ich nur die Zahlen und Buchstaben lerne und einen aus der Junior School, mit dem ich seine Hausaufgaben mache. Aber das wird sind noch ändern, besonders wenn die andere Freiwilligen kommen. Danach gehe ich wieder in das Haus, in dem ich eingeteilt bin, helfe bei den Bettvorbereitungen oder bei was auch immer ansteht, und bekomme wieder essen. Das Essen ist eigentlich nicht seeehr anders, und bisher haben alle Hausmütter auf mein Vegetarier-Dasein Rücksicht genommen.

Der Pool :)
Abends habe ich noch für anderthalb Stunden 5 Mädchen aus der High School, denen ich bei den Hausaufgaben helfe und sie bringen mir ein bisschen Zulu bei. Ich kann jetzt alle Wörter, die das Gesicht betreffen. Eine echt coole, aber komplizierte Sprache.
Tja, danach habe ich frei und nicht viel zu tun. Ich gehe eigentlich sehr früh schlafen, weil man auch echt geschafft ist, mit den ganzen neuen Eindrücken aber noch ohne die anderen Freiwilligen habe ich mich diese Woche oft allein gefühlt. Etwas, was man echt lernen muss, habe ich gelernt. Ich will nicht wo anders sein, aber besonders wohl fühlte ich mich auch nicht. Es ist halt neu und anders.

Ich hatte nun aber ein sehr tolles Wochenende in Pietermaritzburg bei der Familie von Goodness, von dem ich bald berichten werde.
Danke fürs Lesen und ich freu mich über jede Nachricht und E-Mail. Lasst von euch hören!!
Eure Nora

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